Unterwegs in Gryts Schärengarten

Am Montag kommt der Wind unverändert aus nördlichen Richtungen, so dass wir zum ersten Mal einen Tag komplett unter Motor fahren. In den zumeist engen und uns unbekannten Fahrwassern wollen nicht gegenankreuzen – und quasi die gesamte Tagesroute geht in Richtung Nord. Das Schärenfahrwasser schlängelt sich vorbei an vielen kleinen Inselchen, die fast ausnahmslos unbewohnt sind. Wir haken fleißig die Inseln, Leuchttürme und Tonnen in der Seekarte ab und Benedikt führt sein eigenes Logbuch. Mindestens 12 Leuchtürmchen säumen unser Fahrwasser und an den Engstellen – wie bei der Jungfruskär konzentrieren sich die Boote, die sich sonst eher verlaufen.

Um 14:30 Uhr sind wir schon fest mit Heck- und Schärenanker auf der Insel Huholmen – knapp nördlich der Einfahrt in den Fjord nach Valdemarsvik am Übergang zu Gryts Schärengarten (Gryt = kleine Steinhaufen). Obwohl das kleine Schärenarchipel, in dem wir übernachten, in jedem Törn- und Revierführer zu Recht gelobt wird, überrascht es uns, dass außer uns nur ein weiteres Boot zu sehen ist. Und es werden im Laufe des Nachmittags auch nur in Summe nur vier Boote, die sich in den Buchten quasi verlaufen. Die Inselgruppe besteht aus 9 größeren Inseln mit je einem Durchmesser von wenigen hundert Meter und etlichen noch kleineren Inselchen. Alle sind viel flacher als die Übernachtungsbuchten der letzten Tage – wir sind aber auch deutlich weiter außen in den Schären. Wir machen an einem riesigen Steinbrocken fest und haben unseren eigenen Picknicktisch direkt vor unserem Bug.

Nach dem Festmachen gehen wir vom Boot aus schwimmen, lassen uns von Benedikt mit dem Schlauchboot durch die Bucht rudern und erkunden „unsere“ Insel Huholmen.

Hier herrscht – wie auch auf den anderen Inseln – absolute Trockenheit. Der Boden und die Moose sind so trocken, dass es unter den Schuhen nur so knirscht. Abends gibt es zwar ein paar Tropfen Regen, aber mehr war es wirklich nicht – und unter den Bäumen ist nichts davon angekommen. Wir genießen aber unsere leckeren Pfannkuchen im Salon, da es abends doch zügig frisch wird.

Der Sonnenuntergang ist spektakulär mit solch einem leuchtendem rot und blau, was wir aus unseren Breitengraden nicht kennen.

Die Telefonabdeckung ist schon bemerkenswert – selbst in den äußeren (unbewohnten) Schären gibt es noch 3G oder 4G, so dass wir diesen Artikel sogar auf See schreiben können.

3 Kommentare

  1. An die Crew von Himmelblau, Also Ihr Lieben, es ist mir eine solche Freude eure Reise anhand des Logbuches mitzuerleben.Und zu sehen, dass ihr schon begonnen habt euch zu erholen. Viele der Schärenbilder und Sonnenbilder erinnern mich sehr an die Landschaft von Norwegen. Übrigens wie hilfreich sind Äffchen, Claudi usw ? Der Matrose Benedikt ist ja wohl eine wahre Hilfe.
    Ganz liebe Grüße an Euch alle. Und ich lebe von der Hoffnung, dass die ser Kommentar euch erreicht.

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