St. Anna Schärengarten

Am Dienstag, 3. Juli 2018, geht es bei bedecktem Himmel im St. Anna Schärengarten Richtung Nord. Der Wind ist ziemlich gut: In der Bucht, in der wir die Nacht verbracht hatten, haben wir südwestliche Winde mit Stärke 1-2, aber in den Schären sind es dann doch die angekündigten nördlichen Winde mit Stärke 3-4. Wir setzen im Laufe des Tages fünfmal die Segel – und können dann auch super segeln. Nur in den teilweise eher engen Fahrwasserstellen, die direkt in Richtung Nord gehen, ersparen wird uns das Aufkreuzen und nutzen den Motor. Vorbei geht es an unzähligen kleinen Inselchen, zwischen denen es erstaunlich tief ist – Dank der guten Navigation von Barbara völlig problemlos.

Wir erreichen die Kaiserin (Keysaren) mit der goldenen Krone: eine Steuerbord-Spierentonne, die im Norden des St.-Anna-Schärengewirr steht. Den “Lütten“, den es nach altem Seemannsbrauch gibt, wenn man die Schären bis zur Keysaren sicher passiert hat, nehmen wir später in Mem in Form eines Grauburgunders zu uns. Von dort geht es Richtung Westen abseits vom Hauptfahrwasser durch die Schären zu unserer Anlegebucht.

Unter Segeln geht es in die miteinander verbundenen Buchten im Osten von Risö. Die Bucht bietet schöne Anlegeplätze an niedrigen, großen, abgerundeten Felsen – an Verholmskären machen wir fest. Wir gehen aber dennoch mit dem Schlauchboot an Land, da unser steiler, hoher Bugsteven uns bei den niedrigen Felsen einen ganz schönen Satz abverlangt. Benedikt sorgt aber mitunter für einen turboschnellen Transfer mit dem Ruderboot in der Bucht.

Nachmittags kommt auch die Sonne wieder heraus und geht es Schwimmen bei geschätzten 17° C Wassertemperatur – frisch und erfrischend. Am Nachmittag baut Barbara mit Benedikt noch ein Floß aus den herumliegenden Ästen – es fährt sowohl zu Wasser wie zu Lande. Unser Rundgang über die Insel führt und durch Kiefernwälder auf die höchste Erhebung, von der wird einen schönen Blick auf die Buchten haben. Die Herde an Waldkühen bekommen wir leider nicht zu Gesicht – nur die überall vorhandenen Kuhfladen. Dafür schauen wir uns mehrere Ameisenhaufen näher an.

Am Mittwoch fahren wir im St. Anna Schärengarten abseits der Hauptrouten und nähren uns so langsam der Einfahrt zum Göta-Kanal. Die Waldkuh-Herde macht sich plötzlich auf lautes Muhen auf sich aufmerksam – es dauert etwas bis wir sie auf einer Nachbarinsel auf dem Weg auf eine kleine Fähre entdecken. Ansonsten ist es ziemlich ruhig und beschaulich abseits der Hauptfahrwasser. Wir setzen und bergen wiederum mehrfach die Segel, um soviel wie möglich unter Segeln voranzukommen. Richtig gut können wir wieder aufkreuzen, als wir im Trännöfjärden rund um die Kircheninsel wieder ein entsprechend breites Fahrwasser haben. Nachmittags passieren wir die Seilfähre von Stegeborg und sind schon kurze Zeit später fest vor der Schleuse in Mem.

Bei hochsommerlich warmen Temperaturen beginnt in Mem der nächste Abschnitt unserer Reise: Die Fahrt quer durch Schweden – wir sind gespannt!

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