Quer durch Tjusts Schärengarten

In Västervik geht es am Samstagmorgen noch mit dem Roller in die Stadt: Supermarkt, Elektronikgeschäft, Bootszubehörladen, Eiskaufen, Spielplatz. Der Spielplatz im Stadtpark ist echt toll und sehr gut besucht. Benedikt hat gerne und lange gespielt, so dass wir wieder erst gegen 15 Uhr ablegen. Nach ein paar Boje über Bord-Übungsmanövern fahren wir durch die Schären nördlich von Västervik. Während die äußeren Schären recht flacht und unbewaldet sind, werden die inneren Schären immer höher und grüner. Um kurz nach 18 Uhr sind wir dann fest mit Heck- und Schärenankern in der Bucht Smedviken auf der Insel Vinökalv. Wir klettern über die Insel bis auf den höchsten Punkt und stellen fest, dass neben den Seglern offenbar auch Wildschweine auf der Insel leben und diese durchwühlen. Der recht dichte Wald auf der Insel roch herrlich nach Schweden. Da das Übersteigen vom Bug doch recht beschwerlich ist, nutzen wir lieber das Schlauchboot, um an Land zu kommen. Benedikt schafft es auch zum ersten Mal alleine das Schlauchboot zu rudern. Das leckere Abendessen genießen wir im Cockpit, wobei es dann zwar kaum dunkel, aber doch frisch wurde.

Für Sonntag ist mal wieder Sonne für 17 Stunden im Wetterbericht angekündigt – was auch zutraf. Am Morgen war es aber noch unverändert frisch und erst am Mittag wird es mit 17° C wärmer. Während es in der Bucht ziemlich windstill ist, kommt der zeitweise kräftige Wind in den inneren Schären teilweise an, so dass wir teils segeln und teils motoren. Wir wissen beim Ablegen noch nicht genau, wo wir hinwollen und schauen einfach, welche Bucht uns gefällt. Quer durch die Schären nördlich von Västervik landen wir schließlich in der Bucht Badviken. Vom Liegeplatz vor Anker aus können wir nach Osten auf die Ostsee schauen und sehen einen schmalen Streifen mit sich brechenden Wellen, während wir ganz ruhig und bei Windstille ganz langsame Runden um unseren Anker drehen. Da diese Bucht nicht so fischreich ist, werden heute Quallen gekeschert.

Benedikt versteht sich mit dem Rudern mittlerweile ganz gut, so dass er uns einzeln zum Land und zurück rudert. Wir erklimmen wieder die Felsen, die an dieser Stelle ganz schön steil sind. Mit dem Schlauchboot drehen wir unter Ruder und mit Motor ein paar Runden in der näheren Umgebung. Wir landen auf der wahrscheinlich kleinsten Insel unserer Reise an: das kleine Inselchen im Fahrwasser vor unserer Ankerbucht misst ca. 12 m im Durchmesser und ist von der letzten Eiszeit noch schön rund geschliffen. Und ausnahmsweise sind wir schon um 19 Uhr mit dem Abendessen fertig und genießen einen ruhigen, windstillen Abend, während Benedikt in der Kajüte spielt.

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