Kaisergranat und Kaiserwetter im Kattegat

Morgens um 8 Uhr laufen in Träslövsläge sieben Fischkutter in Folge ein. Es gibt ganz viel Kaisergranat (kleine Hummer) – auch prima, wir kaufen 2 kg ein. Es hat um 9:00 Uhr, als wir ablegen, schon 24 °C und keinen Wind. Das Wasser ist so ruhig, dass selbst die Möwen auf der offenen Wasserfläche des Kattegat nur so vor sich hindümpeln. Im Laufe des Tages kommt dann doch ein schöner Segelwind auf, zunächst aber noch so leicht, dass Benedikt die Schoten aus der Hand fahren kann. Später können wir bei achterlichen Winden Schmetterling fahren (mangels Spinnaker). Am frühen Nachmittag können wir dann sogar unter Segeln in den Hafen von Falkenberg einlaufen.

Nach dem Anlegen geht es an den Skrea Strand, der nur 500m entfernt ist: Wieder ein traumhaft schöner Strand, ca. 2km lang – und einfach nur voll. Schwimmen, tauchen, Sandburg bauen und bei den warmen Temperaturen einfach nichts tun.

Zum Abendessen gibt es dann den Kaisergranat. Das Auslösen dauert dann doch eine ganze Zeit, obwohl alle mithelfen. Und dann das leckere Abendessen: Kaisergranat, Brokkoli, Zucchini und Kartoffelpüree – dazu einen Weißen Burgunder – einfach super.

Abends unternehmen wir noch eine Stadttour mit unseren Rollern: Besuch eines Spielplatzes, Sitzen an der alte Steinbrücke am Fluß Ätron und Lauschen bei einem Konzert im „Gustaf Bratt“, Benedikt verdrückt noch eine Pizza als Nachtisch, wir schauen einem Lachs-Angler zu und fahren durch die alten Gassen zurück zu unserem Boot.

Am Donnerstag, 26. Juli 2018, geht es früh los – zunächst mal auf den Skaterplatz. Eine super Anlage (auch für weniger erfahrene Erwachsene 🙂 ) und nett gelegen. Anschließend ist die DJ-Station am Fluß endlich mal frei, so dass wir etwas spielen können.

Es geht über den Fluß hinaus ins Kattegat – vorbei am Schwimmdock gebaut von Wolff Heilbronn (vermutlich nur die Krananlagen). Auf See haben wir super Segelwind: Halber Wind und Windstärke 4 – passt! Der Wind frischt im Laufe des Tages noch etwas auf, so dass wir nachmittags an der Hafenmole noch das Vorsegel bergen müssen, um die Maximalgeschwindigkeit von 5kn im Hafen von Halmstad nicht zu überschreiten.

Anschließend geht es natürlich wieder an den Strand (Östra Stranden), der schätzungsweise 2km lang ist – und auch wieder richtig voll. Das Wasser ist warm, aber noch erfrischend.

Am nächsten Morgen geht es zunächst wieder auf einen Skaterplatz, auf dem noch ein paar andere Jungs fahren, und dann unternehmen wir eine kleine Stadtbesichtigung per Roller in Halmstad. Der Ort ist mit knapp 100.000 Einwohnern doch schon größer, die Wege etwas weiter.

Anschließend beginnt die letzte Etappe über das Kattegat nach Mölle. Aus dem Hafen heraus geht es an dem Autotransporter „Neckar Highway“ mit Heimathafen Limosol vorbei – aber für den Neckar wäre er etwas zu groß. Wetter und Wind sind wechselhaft, mal reicht es gut zum Segeln, dann ist der Wind ganz weg, um aus einer anderen Richtung wieder aufzukommen. Wir fahren teils unter Segel und teils unter Motor – Benedikt schläft irgendwann auf dem Vorschiff ein. Das letzte Stück der Strecke ist landschaftlich reizvoll: vorbei am Kullen, der bis zu einhundert Meter hohen, felsigen Halbinsel, die den Beginn des Öresunds darstellt.

Der Hafen von Mölle ist voll – aber wir bekommen im Päckchen noch einen guten Liegeplatz und müssen nicht quer vor den Pfählen liegen. Es wird im wunscherschön gelegenen Hafen von Mölle ein ruhiger Abend, fast kein Wind. Benedikt rudert mittlerweile alleine durch den Hafen und es gibt bis zum Sonnenuntergang wieder schöne Farbspiele am Himmel zu sehen – von rot und blau, hell und dunkel.

Dank eines Tipps von Ursula verpassen wir die Mondfinsternis nicht. Gegen 22:30 Uhr entdecken wir den kupferroten Mond am Himmel. Vorher ist es vermutlich noch zu hell, denn selbst um 23:30 Uhr ist es noch nicht richtig dunkel. Ganz langsam kommt er dann aus dem Kernschatten hervor. Gegen Mitternacht verkriechen wir uns dann in die Kojen, obwohl es im Cockpit immer noch angenehm warm ist.

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