Jeder Tag neue Entdeckungen

Am Samstag Vormittag regnet es – die Schweden freut es, nach etlichen Wochen quasi ohne Regen. Wir fahren bei null Wind und leichtem Regen unter Motor über den Roxen. Der Versuch mit Segeln vorwärts zu kommen hat leider keinen Erfolg. Benedikt beschäftigt sich mit seinem Floß. Doch nachmittags klart es langsam auf und abends scheint schließlich wieder die Sonne.

Wir kommen zu einem Highlight am Roxen, als der Regen aufgehört hat: Die siebenstufige Schleusentreppe (Carl-Johans-Schleusen) hinauf zum Yachthafen und weiter hinauf auf die Ostgöta-Ebene – die längste Schleusentreppe des Kanals. Wir können direkt in die erste Schleuse einfahren und es sind einige Besucher da, die uns beim Schleusen beobachten – es ist eben die Attraktion in der Gegend. Wir liegen in den Schleusen hinten – so ist es dann noch entspannter – s. Video.

Und das Treideln des Bootes von einer Kammer zur nächsten hat richtig Spaß gemacht – und bis zur 7. Schleuse lief dann auch alles wie am Schnürchen!

Wir nutzen heute den Hafen zwischen 2 Schleusentreppen. Unser Hafenhandbuch vom Göta-Kanal ist von 2004. Mittlerweile hat sich doch einiges getan: Sanitäranlagen, Elektroanschlüsse: alles auf dem neusten Stand. Direkt vor unserem Anlegeplatz ist eine Grillecke, die wir gleich in Beschlag nehmen. Vor dem Abendessen wird noch Fußball gespielt – mit den schwedischen Nachbarn – die Zeit haben, nachdem Schweden verloren hat. Benedikt und Leo versuchen die Bälle so weit zu schießen, wie es geht. Es begegnen uns dabei noch ein paar Tieren: Schnecken, neugierige Enten.

Abends unternehmen wir eine Rundfahrt mit den Rollern zum Kloster Vreta. Die Roller mitzunehmen, war eine sehr gute Idee. Vreta war das erste Kloster in Schweden – um das Jahr 1100 gegründet – und offenbar ein Großes und Wohlhabendes. Außer der völlig intakten Klosterkirche existieren heute aber nur noch ein Gebäude und die restaurierten Restmauern der gesamten Anlage. Von dort aus geht es mit unseren Rollern den Berg runter zum Roxen. An der Mündung des Göta-Kanals in den Roxen befindet sich ein kleines Strandbad. Benedikt geht noch ein wenig Baden mit Lydia, die wir hier mit Mutter udn Patenonkel wiedergetroffen haben.

Am Sonntag geht es weiter Richtung Westen. Das Wetter ist wieder super – den ganzen Tag nur Sonne angekündigt und so ist es dann auch. Wir sind gleich bei der erste Schleusung dabei: Zwar vorne in der Schleuse, aber mit einem kleineren Boot nebenan, so dass viel Platz für entspanntes Schleusen ist. Wir müssen nur mal wieder die Anlegeseite wechseln. Zunächst geht es mit 4 Doppelschleusen im Ort Berg weiter nach oben. Dann haben wir für ca. 10 sm keine einzige Schleuse und können die meiste Zeit einen Überblick über die Landschaft und den parallel laufenden Motala-Strom genießen. Der Kanal schlängelt sich wunderschön immer an der Höhenlinie entlang. Die Sonne scheint, es gibt zunächst kaum Wind – ein Tag zum Entspannen. Ab und zu kommt uns ein Segelboot oder Ausflugsschiff entgegen. Es gibt nur einmal kurze Aufregung, als sich Benedikts Floß losreißt und wir ein Floß-über-Bord-Manöver fahren müssen.

Am frühen Nachmittag haben wir noch eine Schleuse in Borenberg zu passieren. Hier dürfen wir (d.h. die Kinder) mit Hand anlegen und die Schleusentore und Schütze manuell bedienen. Wir legen direkt hinter der Schleuse an und gehen zügig zum Strand am Boren. Dort ist richtig was los: viele Segler, Camper, Einheimische. Der Sandstrand fällt ganz langsam ab, so dass wir selbst ganz weit draußen noch stehen können. Die Kinder toben auf dem Spielplatz, spielen im Wasser und keschern – es gelingt aber weder Benedikt noch Leo einen Fisch zu fangen. Nach dem Abendessen unternehmen wir noch eine kurze Rundfahrt durch den Ort.

2 Kommentare

  1. Hallo ihr drei Lieben Barbara, Dirk , Benedikt,
    das nenne ich einen Superstart in den Tag / die Woche:
    das nächste Kapitel des Logbuches.
    Hier ist es weniger spektakulär, nichts desto Trotz erholsam:
    Die Tage sind unvermindert hell, sonnig, heiß.
    Wenn man Schatten hat also TOLL.
    Heute war die Nacht kühl, angenehm. Warum ich das schreibe?
    Es fühlte sich nach baldigem Herbst an.

    Euch wünsche ich Tag und Nacht noch viel SOMMER.

    Liebe Grüße Mama-Ursula-Granny

    1. Hallo Ursula,
      Danke für die lieben Grüße. Bei uns fühlt es sich noch nach Sommer an – wir kommen gerade vom Strandbad am Vättern.
      Viele Grüße aus Schweden senden
      Barbara, Dirk und Benedikt

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