Göteborg Ahoi – ausgiebiger Landgang!

Wir liegen sehr gut im zentralen Yachthafen Lilla Bommen und verbringen zwei volle Tage in Göteborg. Der Hafen ist noch nicht einmal ganz voll – wie befürchtet. Und wir sind fast direkt mitten in Göteborg.

Am Freitag geht es zunächst (natürlich 🙂 ) auf den Skaterplatz: Schön in einer Grünanlage gelegen und mit Musik – irgendwie sind die Plätze in Schweden gepflegter als in Deutschland. Der Platz ist aber auch (wie der Letzte) tagsüber betreut. Er sieht erst etwas zu schwer für uns aus – passt dann aber doch richtig gut. Anschließend geht es mit der Straßenbahn zum Museum „Universeum“. Dies ist zwar direkt um die Ecke, aber wir gönnen uns noch eine kleine Stadtrundfahrt mit einem historischen Straßenbahnwagen (denn nur für die historischen Wagen gilt unsere Göteborg Card). Der Wagen ist 101 Jahre alt und sehr schön – Benedikt findet ihn zwar auch spannend, aber einfach zu klapprig. Die Rentner, die den Wagen fahren, betreuen uns herzlich. Wir erhalten einen Papierfahrkarte im alten Stil und auf Nachfrage auch Informationen zum Wagen und zur Route – toll.

Das Universeum ist ein Erlebnismuseum mit ganz unterschiedlichen Bereichen. Wir starten im Ozeanbereich mit Teichanlagen und teils riesengroßen Aquarien mit Fischen der schwedischen Bergseen und der Ost- und Westküste – sowie Tieren aus Pazifik und Atlantik. Dann geht es in den tropischen Regenwald: feucht, heiß, tropfend naß ist es dort. Wir spazieren über die Hängebrücke zwischen den Baumkronen, erkunden eine Schlucht. Und zum Abschluß geht es noch in den Technikteil: Wir testen unsere Fähigkeiten als Astronaut in der nachgebauten Raumstation.

Nachmittags geht es gleich weiter – direkt nebenan in den Freizeitpark Liseberg. Der Park hat viel zu bieten und wir genießen bei schönstem Sommerwetter Achterbahn, Riesenrad, Kettenkarussel, Wildwasserbahn im Baumstamm und im Waschzuber, Autoscooter – und noch mehr. Die Aussicht aus dem Riesenrad, das noch dazu auf einem Hügel steht ist super. Unsere besten Attraktionen fahren wir am Ende noch ein paar weitere Male: Die Achterbahn Lisebergbanan, das Kettenkarussel und die Wildwasserbahn (wir wurden ganz schön nass). Viele Bahnen fahren zwischendurch in halbhoher Lage, so dass es immer wieder netten Ausblick auf Park und Stadt gibt – die Hügel im Gelände wurden so geschickt genutzt. Und alle Strecken sind ziemlich lang, aber kurzweilig gestaltet. Zum Abschluß geht es noch auf den Spielplatz. Erst um 22:00 Uhr machen wir uns auf den Heimweg, da es dann doch langsam frisch wird.

In der Stadt sind gerade ganz viele Jugendliche (rund 20.000) aus der ganzen Welt unterwegs: Es findet gerade der Gothia Cup statt. Es ist offenbar mit rund 1.700 Mannschaften aus 80 Nationen das größte und internationalste Jugendfußballturnier der Welt. Die ca. 4.500 Spiele werden auf 110 Fußballplätzen in und um Göteborg ausgetragen – von daher ist viel los in Göteborg.

Am Samstag lassen wir es etwas ruhiger angehen. Wir gehen in das Schiffsmuseum Maritiman mit einigen schönen alten Schiffen – von einem Zerstörer, über ein Leuchtfeuer-Schiff und ein Löschboot bis zur Hafenbarkasse. Barbaras Favorit ist das Feuerschiff „Fladen“ von 1916. Es ist schon außergewöhlich wohnlich eingerichtet – inkl. eines großen Badezimmers mit Wanne. Benedikt begeistert sich für das Feuerlöschboot „Floodsprutan II“ von 1931. Er schafft es sogar die Feuerlöschkanonen zu bedienen – was ganz schön schwer geht. Da das Schnellboot gerade renoviert wird, ist Dirks Lieblingsboot der schwedische Zerstörer „HMS Småland“ von 1952. Das U-Boot „Nordkaparen“ finden wir alle spannend (wenn auch zu eng zum darauf leben) und zum Abschluß machen wir noch ein paar Experimente – Benedikt bekommt ein Boot aus Knete hin, das 32 Murmeln trägt. Das Maritiman ist eine wirklich lohnenswerte Schiffssammlung.

Am Nachmittag geht es zum Einkaufen quer durch Göteborgs Innenstadt, durch die Markthalle und zur „Schiffskirche“ genannten Fischmarkthalle, wo wir uns eine Riesenportion an Räucherlachs gönnen und auf den Stufen am Wasser vertilgen. Nach Schiffsausrüster, dem alten Viertel Haga, Souvenierläden und einer kurzen Verschaufpause an Bord geht es noch in den Stadtpark Slottskogen. Wir stellen fest: Der Slottskogen ist groß – offenbar 137 Hektar mit mehreren Bergen darin. Erst geht es durch den kostenlosen Tierpark-Teil genau in der Mitte auf einem der Berge: Wir erleben Elche, Rentiere, Gänse, Seehunde und Pinguine. Dann rollern wir in Richtung der Spielplätze. Zuerst auf den schön angelegten Naturspielplatz und dann auf den riesengroßen Abenteuerspielplatz Plikta. Dort gibt es nicht nur spannende Spielgeräte zum Klettern, Schaukeln und Rutschen: In der Mitte ist ein ca. 15 m langer Wal, auf dem man klettern kann. Die Auswahl an Spielmöglichkeiten ist riesig. Müde kommen wir spät abends wieder an unserem Boot an. Nach einer großen Portion Nudeln fallen wir alle müde in die Koje.

Am nächsten Morgen gibt es dann gratis und unerwartet Brötchen vom Hafenmeister auf das Boot gebracht – Danke für den Service!

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